Telekom und Samsung verbessern die Verbindungsqualität
Die Deutsche Telekom geht den ersten Schritt auf dem Weg hin zu nutzerzentrierten Netzen. Das hat das Unternehmen in einem LTE-Testnetz in Lingen unter Beweis gestellt. Bei diesem Versuch hat die Telekom so genanntes Inter-Sector MIMO (IS-MIMO) genutzt und damit auch im Zellgrenzbereich Spitzenübertragungsraten erzielt. Somit kann das Kundenerlebnis etwa bei LTE-Advanced um bis zu 50 Prozent verbessert werden. Inter-Sector MIMO ist ein neues und innovatives Technologiekonzept, das gemeinsam von der Telekom und Samsung entwickelt wurde. Ziel ist es, das Problem des begrenzten Datendurchsatzes am Rand der Zelle zu lösen.
„Die Deutsche Telekom treibt die Entwicklung von LTE weiter voran“, erklärt Bruno Jacobfeuerborn, Chief Technology Officer, Deutsche Telekom. „Unsere Kunden wollen ein nahtloses Nutzererlebnis, wo immer sie sich in unseren Mobilfunk-Netzen aufhalten.“
„IS-MIMO ist eine bahnbrechende Technologie, die aufbauend auf Samsungs Smart LTE unabhängig vom Standort eine gleichbleibende Servicequalität sicherstellt“, so Dong Soo Park, Executive Vice President und Leiter des Forschungs- und Entwicklungs-Teams im Bereich Networks Business von Samsung Electronics. „Netze werden immer komplexer, um die Milliarden von Geräten und einen höheren Datendurchsatz für immersive Inhalte zu unterstützen. IS-MIMO ist eine Schlüsseltechnologie, die wir für künftige Netze brauchen.“
So funktioniert IS-MIMO
In herkömmlichen LTE-Netzen kann das maximale Nutzererlebnis von 150 MBit/s nur in der Nähe der Antenne erreicht werden, wo das Signal am stärksten ist. Entfernt sich der Kunde von der Antenne, wird das Signal allmählich schwächer – bis schließlich nur noch ein sehr eingeschränkter Datendurchsatz im Bereich zwischen zwei Intrasite-Abschnitten erreicht wird. Dies wird bei LTE durch Interferenzen zwischen den Zellen verursacht.
Mit IS-MIMO verbinden sich alle Intrasite-Zellen zu einer einzigen Zelle, wobei das Datensignal von der jeweils besten Quelle zum Nutzer übertragen wird. Das geschieht automatisch, ganz egal, ob das Signal tatsächlich von einer einzigen oder von zwei separaten Intrasite-eNodeB-Antennen übertragen wird. Im Verlauf der Studie wurden nicht nur Spitzenübertragungsraten im Randbereich der Zelle nachgewiesen. Es hat sich auch gezeigt, dass das IS-MIMO Konzept das Nutzererlebnis bei LTE insgesamt um 50 Prozent verbessert.
Im Feldversuch in Lingen konnte die Deutsche Telekom belegen, dass durch den ergänzenden Einsatz von IS-MIMO der Bereich ausgedehnt wird, in dem LTE-Advanced-Kunden den maximalen Datendurchsatz von 150 MBit/s erreichen können. Außerdem konnte dabei ein maximaler Datendurchsatz auch im Randbereich der Zelle selbst gemessen werden. Das zeigt, dass IS-MIMO in der Lage ist, den Zellrandbereich zwischen zwei Intrasite-Abschnitten durch das Verbinden von Zellen und durch die Übertragung von MIMO-Datenströmen aus benachbarten Abschnitten wirkungsvoll zu beseitigen.
IS-MIMO und Carrier Aggregation sind ein gutes Team
Telekom und Samsung haben ebenso erfolgreich das Zusammenspiel von Carrier Aggregation und IS-MIMO getestet. Mit IS-MIMO in einem oder auch mehreren Frequenzblöcken (Carrier) kann im Versorgungsbereich ein durchgängiges Kundenerlebnis erzielt werden. Das Konzept wurde gemeinsam im Rahmen eines im Jahr 2013 gestarteten Innovations-Kooperationsprojekts zwischen der DTAG und Samsung entwickelt.
Der Nachweis der technologischen Machbarkeit ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer realistischen Kommerzialisierung von IS-MIMO. „Die Ergebnisse dieses Versuchs sind ein wichtiger Meilenstein für LTE Advanced,“ fügt Jacobfeuerborn hinzu. „Als Innovationsführer im Bereich LTE Advanced werden wir auch in Zukunft mit unseren Industriepartnern zusammenarbeiten, damit diese Technologie schon bald auch auf den Geräten unserer Kunden zu finden ist.“
Quelle: Deutsche Telekom AG