Studie "Wettbewerbsfaktor Analytics" bietet Benchmark für die deutsche Wirtschaft
Heidelberg (ots) –
Erste Branchenübergreifende Erhebung zu Analytics
Banken im Branchenvergleich am besten aufgestellt
Einhellige Meinung der Befragten: Analytics fördert strategische Unternehmenssteuerung
Die Analyse interner und externer Unternehmensdaten zu Prognosezwecken ist branchenübergreifend entscheidend bei der Positionierung von Organisationen im Wettbewerb. Zu diesem Urteil kommen die befragten Entscheider des Studienprojekts „Wettbewerbsfaktor Analytics“. Dennoch herrscht eine dramatische Diskrepanz zwischen der Kenntnis über den Mehrwert fortschrittlicher Software-basierter Analysemethoden und deren Nutzung. Auch bei der Anwendung entsprechender Lösungen gab es signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen untersuchten Branchen wobei sich Banken in der Gesamtbetrachtung durch den bisher höchsten ermittelten Reifegrad hervortaten. „Wettbewerbsfaktor Analytics“ wurde durch die Universität Potsdam und SAS, einen der weltgrößten Softwarehersteller, initiiert und ermittelt die Durchdringung unterschiedlicher Branchen mit fortschrittlichen Analysemethoden sowie die Einstellung führender Entscheider zu diesem Themenkomplex.
„Beim Finanzsektor bemerkt man eindeutig, dass die Krise als unmittelbar greifbarer Anlass sehr stark zur Einführung fortschrittlicher Analysemethoden beigetragen hat. Die Befragten haben ein ausgeprägtes Bewusstsein dafür entwickelt ihre Entscheidungen auf der Basis von Daten und Fakten zu treffen und nicht mehr ausschließlich aufgrund von Erfahrungen oder aus dem ‚Bauch‘ heraus“, erklärt Studienleiter Prof. Dr.-Ing. habil. Norbert Gronau, Lehrstuhlinhaber am Institut für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government der Universität Potsdam. Die Studie wird in einem jährlichen Turnus wiederholt und die Ergebnisse in einen Index übertragen. Zudem gibt es ab sofort unter www.wettbewerbsfaktor-analytics.de eine Checkliste zum Download, um den Reifegrad der eigenen Organisation im Hinblick auf Analytics zu ermitteln.
Grundsätzlich sind die Treiber für den Einsatz von Analytics durchaus unterschiedlicher Natur. Wo in den Branchen Banken und Versicherungen die Anforderungen des Geld- und Kapitalmarktes sowie der Regulatorik mit jeweils über 70 Prozent Zustimmung einen hohen Stellenwert einnehmen, sind es beispielsweise im Handel der Wettbewerbsdruck (jeder zweite Befragte) sowie die Anforderungen der Kunden (jeder dritte Befragte). Dies gilt nicht unbedingt für den Mehrwert von Analytics, der durchaus einheitlich definiert wird: So fördert Analytics sowohl im Handel als auch bei Banken und Versicherungen vor allem das vorausschauende Handeln sowie die strategische Unternehmenssteuerung. Doch nicht nur klassische Sektoren der Privatwirtschaft profitieren durch entsprechende Lösungen. Auch die öffentliche Wirtschaft hat ihren Vorteil erkannt. Dieser liegt gemäß dem Studienergebnis vor allem in der Identifikation von Stärken und Schwächen einzelner Geschäftsbereiche sowie dem Erkennen von Risiken. Zu diesem Urteil kamen die Befragten zu über 40 Prozent bei Stärken und Schwächen sowie zu über 30 Prozent beim Risikomanagement.
„Insgesamt lässt sich für den aktuellen Nutzungsstand analytischer Werkzeuge und Methoden festhalten, dass für den Bereich Analytics ein positiver Trend zu verzeichnen ist. Dennoch scheinen die analytischen Stärken tendenziell noch immer im Bereich Business Intelligence konzentriert zu sein“, erklärt Studienleiter Prof. Dr. Norbert Gronau. „Analytics ist auf dem Vormarsch – es müssen jedoch noch verstärkt effektive Rahmenbedingungen und analytische Vorgehensweisen in den einzelnen Organisationen aufgebaut werden.“
„Business Intelligence hat die verschiedenen Branchen bereits seit längerer Zeit positiv verändert. Analytics ist der nächste wichtige Schritt in der Evolution. ‚Wettbewerbsfaktor Analytics‘ hält der deutschen Wirtschaft den Spiegel vor und ermittelt, wie intelligent Unternehmen mit ihren Daten umgehen, um die eigene Wertschöpfung zu optimieren. Vielfach erprobte Werkzeuge von uns sorgen branchenübergreifend dafür, dass die richtigen Maßnahmen effizient und mit optimalem Ressourcen-Einsatz durchgeführt werden“, erläutert Wolf Lichtenstein, Vice President DACH Region, SAS. „Unbedingt notwendig ist jetzt die konsequente Nutzung der bereits vorhandenen Technologie und die Einbindung von Experten, um schnell Optimierungen auf allen Ebenen herbeiführen zu können. Nur so ist eine Vernetzung von Informationssträngen über alle Organisationsbereiche hinweg möglich, um letztlich optimale Entscheidungen zu treffen.“
Analytics steht für die umfangreiche Nutzung von Daten für eine faktenbasierte Unternehmungsführung, um Entscheidungen und Handlungen im Unternehmen voranzubringen. Damit ist sie vor allem aufgrund ihrer Fähigkeit zur Prognose eine Weiterentwicklung von Business Intelligence. Das Studienprojekt „Wettbewerbsfaktor Analytics“ klärt unter anderem die Fragen, wie der aktuelle Nutzungsstatus analytischer Methoden und Werkzeuge in verschiedenen Industriesektoren einzuordnen ist und wie sich der Einsatz von Analytics Software mittel- und langfristig entwickelt. In diesem Zusammenhang wird auch der grundsätzliche Wissensstand über fortschrittliche Analysemethoden sowie über die entsprechenden Effektpotenziale auf höchster Entscheidungsebene ermittelt.
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