So entwickelt sich der Videostreaming-Markt mit Netflix
Hamburg – Nebst der extrem erfolgreichen Entwicklung in Nordamerika versucht Netflix seit Anfang 2012 den europäischen Markt für das Abonnement-basierte Video-Streaming zu begeistern. Im vergangenen Jahr launchte der Anbieter, wie auch Konkurrent Amazon, seinen Service in Deutschland. Der europäische Markt für Subscription-based Video on Demand Angebote (kurz SVoD) kommt damit immer stärker in Bewegung.
Der Statista Digital Market Outlook hat diese Ereignisse einmal genauer unter die Lupe genommen: Die Ausprägungen des Siegeszug des Bewegtbild-Abos sind in der Tat nicht überall gleich stark ausgeprägt. In Nordamerika bezahlen knapp 67 Mio. Menschen für Video-Streaming Dienste und generieren ein Umsatzvolumen von etwa 3,8 Mrd. Euro in 2015. Die dominante Rolle von Netflix zeigt sich in der Marktdurchdringung des Anbieters unter allen SVoD-Abonnementen von 71% (USA) bzw. 68% (Kanada).
Demgegenüber stehen die drei größten europäischen Märkte mit rund 12 Mio. zahlenden Nutzern. Netflix konnte in Europa bereits 40% der deutschen SVoD-Nutzer für sich gewinnen, 37% der französischen Nutzer und beeindruckende 80% in Großbritannien.
User Penetration wird in Europa nicht die gleichen Sphären erreichen wie auf dem amerikanischen Kontinent
Während für Amerika und Kanada prognostiziert werden kann, dass rund 30% der Bevölkerung im Jahr 2020 ein kostenpflichtiges Streaming-Abonnement unterhalten, besagen Statistas Prognosen, dass sich in Deutschland und Frankreich bereits in drei Jahren eine erste Sättigung des Marktes einstellen wird. Rund 10% der deutschen Bevölkerung sollen sodann kostenpflichtige SVoD-Dienste abonniert haben. Zurückzuzuführen ist diese mangelnde Zahlungsbereitschaft vorwiegend auf die Verpflichtung zur Zahlung von Rundfunkgebühren sowie eine generelle Zurückhaltung bei kostenpflichtigen digitalen Leihmodellen. Eine Ausnahme bildet hier Großbritannien, dennoch ist der Erfolg der Streaming-Services in Europa auf lange Sicht nicht mit nordamerikanischen Verhältnissen vergleichbar.
Pro-Kopf Erlöse steigen weiter an
Obgleich die Marktdurchdringung von Streaming-Angeboten in europäischen Märkten deutlich geringer ist als in Nordamerika, weisen steigende Erlöse pro Nutzer auf intensive Nutzung und steigende Kundenloyalität hin. Hintergrund ist, dass stetig weitere neue Angebote im Markt platziert werden, die Kunden dazu verlocken gleich mehrere Abonnements abzuschließen. Zusätzlich berücksichtigen die Prognosen, dass die noch sehr hohe Zahl an Neuabschlüssen die jährlichen Durchschnittsausgaben senken. Dies wird sich, bei zunehmender Kundenloyalität auf das Gesamtjahr gerechnet, künftig auf den pro-Kopf-Erlös positiv auswirken.
Die Nutzerdemographie zeigt über alle Länder hinweg einen klaren Schwerpunkt auf die Generation Y, gleichzeitig überwiegen im europäischen Raum eher männliche Nutzer
Quelle: ots