Dortmund. Die virtic GmbH & Co. KG und die Pflege- und Management Akademie (PuMA) bündeln ihr Know-how: Ziel einer neuen Kooperation der beiden Dortmunder Unternehmen ist die Entwicklung einer mobilen Software-Lösung für die Pflegedokumentation und -organisation. Die Smartphone-App virtic.care soll im Frühjahr 2015 auf den Markt kommen und den zeitintensiven Dokumentationsprozess für Pflegedienstleitungen durch Buchungen mit dem Diensthandy beschleunigen.
„Durch die Zusammenarbeit mit PuMA bündeln wir weitreichende fachliche und technologische Kompetenzen“, sagt virtic-Geschäftsführer Michael Stausberg. „Hier treffen zehn Jahre Entwicklungsleistung aus der mobilen Zeitwirtschaft auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz aus der Pflegepraxis.“ Das Resultat der Entwicklungspartnerschaft sei virtic.care, eine mobile Lösung, die über Smartphones oder Tablets genutzt werden könne und den Zeitaufwand für die Pflegedokumentation und -organisation gegenüber dem handschriftlichen Verfahren und stationären Softwarelösungen deutlich reduziere.
Während viele Anbieter derzeit webbasierte Alternativen für ihre stationären Lösungen entwickeln, hat virtic seine Lösungen schon seit der Gründung 2004 als „Software as a Service“ angeboten. Von dieser Erfahrung profitieren nun auch Pflegedienste, die auf die webbasierten virtic-Lösungen setzen, indem sie alle Tätigkeiten, Abläufe und Prozesse über ihre Smartphones und PC organisieren und dokumentieren – orts- und zeitunabhängig. Verfügbarkeit rund um die Uhr, Datenschutz und Datensicherheit werden durch Server in mehreren zertifizierten deutschen Rechenzentren, Verschlüsselungsverfahren sowie Replikations- und Backup-Lösungen gewährleistet. Die Nutzung wird mengenabhängig berechnet; für die Anwender fallen keine Investitionen in Hard- oder Software an, sofern die Mitarbeiter über Endgeräte wie Smartphone, Tablet oder PC verfügen. Der Zugriff auf die Applikationen erfolgt anhand einer spezifizierten Rechtevergabe über den Webbrowser.
Laut Statistischem Bundesamt verursachte allein der Aufwand für die Pflegedokumentation in Deutschland in ihrer bisherigen Form Kosten von rund 2,7 Mrd. Euro jährlich. Um die Pflege zu entbürokratisieren, hat das Bundesgesundheitsministerium deshalb jetzt das sogenannte Strukturmodell SIS auf den Weg gebracht, das den Zeitaufwand für die Dokumentation von Pflegeleistungen erheblich verringern soll. virtic.care setzt diese entbürokratisierte Pflegedokumentation bereits vollständig um. Sie umfasst das gesamte neue Strukturmodell inklusive Patientenstammblatt, strukturierter Informationssammlung, Maßnahmenplanung, Berichteblättern und Evaluation.
„Mit virtic.care möchten wir die Entbürokratisierung der Pflegedokumentation konsequent weiterführen“, sagt PuMA-Geschäftsführerin Anette Pelzer. „Nachdem das neue Strukturmodell SIS den Weg geebnet hat für die Abschaffung von überflüssigem Schreibkram, hilft das softwaregestützte Verfahren jetzt, die sinnvollen Dokumentationspflichten schneller zu erfüllen.“ Dadurch bleibe spürbar mehr Zeit für die Patienten, beispielweise für die Krankenbeobachtung oder die soziale Betreuung.
Informationssammlung, Fotofunktion und Apothekendialog
Die mobile Pflegesoftware virtic.care erleichtert auf vielseitige Weise den Arbeitsalltag von Pflegekräften, Betreuungs- und Hauswirtschaftskräften sowie Leitungspersonen in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen. Die Applikation ermöglicht neben einer mobilen Zeiterfassung vor allem eine strukturierte Informationssammlung über eine einfache Menüführung auf dem Smartphone-Display. Weil im System alle wichtigen Patientendaten hinterlegt sind, werden die vor Ort eingegebenen Informationen in Echtzeit der richtigen Patientenakte zugeordnet und hier strukturiert und manipulationssicher abgelegt.
Weitere nützliche Features sorgen für eine zusätzliche Zeitersparnis bei der Erfüllung von Dokumentationspflichten rund um die Patientenpflege: So hilft unter anderem eine Fotofunktion beim schnellen Informationsaustausch beispielsweise mit Wundexperten oder Ärzten. Der integrierte Apothekendialog regelt die automatisierte Nachbestellung von Medikamenten bei Unterschreitung des Mindestbestandes. Über eine Spracheingabefunktion mit automatischer Textkonvertierung können Pflegeberichte oder Patientengespräche (z.B. B-Frage in der entbürokratisierten Pflegedokumentation) diktiert werden. Ein vereinfachtes Terminmanagement mit einer automatisierten Touren-planung rundet das Leistungspaket von virtic.care ab.
Auf der Veranstaltung „Entbürokratisierte Pflegedokumentation – wie geht es weiter?“ am 6. November 2014 in Dortmund haben virtic und PuMA die Software erstmals der Fachöffentlichkeit vorgestellt. virtic und PuMA führen derzeit Praxistests durch und planen den Marktstart von virtic.care für das Frühjahr 2015.