Mängel bei IT-Systemtests sorgen in Banken und Versicherungen für schlechte Stimmung
Hamburg (ots) –
-Spannungen zwischen Fach- und IT-Bereich entstehen auch durch die mangelnde Termintreue beim Testen
Fast 90 Prozent der Banken und Versicherungen halten es für wichtig, ihre IT-Lösungen über alle Systeme hinweg zu testen. Doch die dafür erforderliche Zusammenarbeit zwischen Fach- und IT-Abteilung ist verbesserungswürdig. Bei jedem zweiten Finanzunternehmen gibt es Kritik an der Qualität der Testergebnisse. 41 Prozent der Experten beklagen zudem die mangelhafte Termintreue. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Testmanagement“ des Beratungshauses PPI AG.
Vor allem die Fachbereiche legen großen Wert darauf, dass alle IT-Systeme der Bank oder Versicherung übergreifend getestet werden. Für die solide Abwicklung der Tests müssen fachliches, technisches und methodisches Know-how zusammengeführt werden. Deshalb arbeiten Fach- und IT-Abteilung bei Systemtests eng zusammen. Doch bei lediglich 30 Prozent der befragten Finanzunternehmen funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut. 57 Prozent beurteilen die Kooperation von Fach- und IT-Bereich bei den Tests als „eher gut“, 13 Prozent bewerten sie als „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“.
„Der Wettbewerbsdruck in der Finanzbranche ist anhaltend hoch. Deshalb sollten die betroffenen Banken und Versicherungen dringend die Teamfähigkeit zwischen Fach- und IT-Abteilung verbessern“, sagt Tobias Kohl, Leiter CIO-Services für Versicherungen bei der PPI AG. „Andernfalls geraten sie bei zeitgemäßen IT-Lösungen, die den neuen regulatorischen Anforderungen standhalten, schnell ins Hintertreffen.“
Was die Teamfähigkeit bei Systemtests betrifft schneiden Banken besser ab als Versicherungen. 35 Prozent der befragten Geldhausspezialisten beurteilen die Kooperation von Fach- und IT-Bereich als sehr gut, bei ihren Assekuranzkollegen sagen das nur 24 Prozent. 17 Prozent der Versicherungen beurteilen die Zusammenarbeit der Abteilungen dagegen als eher schlecht oder sehr schlecht, bei den Banken sind es lediglich 11 Prozent.
Das größte Konfliktpotenzial zwischen Fach- und IT-Bereich liegt in der Qualität der Arbeit. 49 Prozent aller befragten Experten beklagen die Güte, mit der die Systemtests durchgeführt werden, gefolgt von mangelhafter Termintreue (41 Prozent). Auf Platz drei der Mängelliste, für die Mehrfachnennungen erlaubt waren, stehen fehlende Ressourcen (29 Prozent) vor unklarer Rollenverteilung (25 Prozent) und nicht ausreichenden Kompetenzen des Testpersonals (23 Prozent).
Als größtes Problem bei der Durchführung von Systemtests nennt die Fachabteilung die zu hohe Anzahl erforderlicher Korrekturphasen (73 Prozent) noch vor Zeitnot (64 Prozent). Für den IT-Bereich ist es genau umgekehrt. Die IT-Experten sehen den Zeitdruck beim Testen als größte Herausforderung (75 Prozent) noch vor dem Korrekturbedarf (62 Prozent). Weitere Schwierigkeiten, auf die vor allem der IT-Bereich verweist, sind die zu geringe Menge von Testfällen (52 Prozent) und fehlendes Budget (50 Prozent). 45 Prozent der IT-Verantwortlichen beklagen zudem, dass die Tester schlecht ausgebildet sind. Fast ebenso viele (44 Prozent) kritisieren eine fehlende Systematik beim Testen.
„Damit Unstimmigkeiten nicht eskalieren, müssen Abläufe und Zuständigkeiten frühzeitig und klar geregelt werden“, sagt PPI-Bankexperte Dr. Wulf Oberschulte. „Für erfolgreiche Systemtests sollten Banken und Versicherungen sehr frühzeitig feste Ansprechpartner benennen, eine gemeinsame Terminologie festlegen und einheitliche Dokumentationsstandards schaffen. Zudem sollten sich die Testverantwortlichen regelmäßig treffen und die nächsten Schritte gemeinsam festlegen.“
Die „Testmanagement“-Studie
Die Studie „Testmanagement – Durchführung von Systemtests in Banken und Versicherungen“ untersucht die Testreife in Finanzunternehmen am Beispiel von Systemtests. 220 IT-Leiter und -Koordinatoren, Qualitätsmanager, Projekt- und Programmleiter sowie Testmanager wurden vom 23. August bis 3. September 2012 im Auftrag der PPI AG online befragt. Getrennte Studiendurchgänge zeigen, welche Unterschiede es im Detail zwischen Banken und Versicherungen gibt. Fachinteressierte erhalten die separaten Berichtsbände persönlich über Dr. Thorsten Völkel, Senior IT-Consultant bei der PPI AG. Medienvertreter wenden sich bitte an Karim Schäfer, karim.schaefer@faktenkontor.de.
PPI Aktiengesellschaft
Die PPI Aktiengesellschaft ist seit 25 Jahren an den Standorten Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich für die Finanzbranche tätig. 2011 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen 350 Mitarbeitern 42,9 Millionen Euro Umsatz in den drei Geschäftsfeldern Consulting, Software Factory und Electronic-Banking-Produkte. Im E-Banking liegt der Schwerpunkt auf sicheren und wirtschaftlichen Standardprodukten für die Kommunikation zwischen Firmenkunden beziehungsweise Privatkunden und ihrer Bank. Hier ist die PPI AG Marktführer in Deutschland. In der Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und verlässliche Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und absolute Termin- und Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich von der strategischen über die bank- und versicherungsfachliche bis zur IT-Beratung.
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