"Long Term Evolution"-Technik fehlt bisher verbindlicher Übertragungsstandard für Telefon-Gespräche
Hamburg (ots) – LTE-Geräte müssen deshalb parallel in UMTS- und GSM-Netze funken / Hoher Strom-Verbrauch als Folge
Hamburg, 20. März 2012 – Weil es noch keinen verbindlichen Übertragungsstandard für Telefon-Gespräche in den LTE-Mobilfunknetzen gibt, geht den Smartphones, die in den neuen Netzen funken, bislang schnell der Strom aus. Das berichtet exklusiv das Wirtschaftsmagazin ‚Capital‘ in seiner neuen Ausgabe (04/2012, EVT 22. März). „Nach einem halben Arbeitstag sind die oft schon leer“, sagt ein hochrangiger Manager eines großen asiatischen Handyherstellers. Grund: Die Geräte müssen zum Telefonieren ständig parallel auch in den älteren und flächendeckend vorhandenen UMTS- bzw. GSM-Netzen eingebucht sein. „Das Batterieproblem haben alle“, bestätigt Bosco Novak, Service-Vorstand von Nokia Siemens Networks, gegenüber ‚Capital‘. Novak macht dafür aber auch schlecht programmierte Smartphone-Apps verantwortlich, die ohne Rücksicht auf die Akku-Laufzeit entwickelt wurden.
Einen globalen Standard fürs Telefonieren über die neue „Long Term Evolution“-Technologie (LTE) wird es nach Einschätzung von Experten frühestens Ende des Jahres 2013 geben. Manche gehen sogar erst von 2015 aus. Mindestens so lange also werden die Akkus der neuen LTE-Handys durch den parallelen Sendebetrieb in mehreren Netzen belastet.
Die Vorteile von LTE liegen vor allem im deutlich schnelleren Daten-Download, bei der effizienteren Nutzung von Funkfrequenzen sowie beim eigentlich geringeren Energie-Verbrauch der Geräte. Bis diese Vorteile jedoch von den Mobilfunk-Kunden voll genutzt werden können, muss erst ein einheitlicher Übertragungsstandard für LTE-Telefongespräche verabschiedet werden – was für die gesamte Branche eine Herausforderung darstellt, betont Joseph Zeto vom US-Netztest-Technik-Anbieter Ixia gegenüber ‚Capital‘: „Es muss nicht nur sichergestellt sein, dass alle Hersteller von Netzwerkkomponenten wie Routern oder Sendeanlagen mitziehen; es müssen auch alle Telefonhersteller mitmachen.“
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