Hamburg – Mit einem solchen Andrang hatten selbst die Initiatoren nicht gerechnet: Mit großem Erfolg hat der next media accelerator (nma, seine Medien-Hackathons gestartet. Die Premieren fanden bei NDR und ARD aktuell in Hamburg und bei der Mittelbayerischen Zeitung in Regensburg statt. Bei den jeweils zweitägigen Camps, die vom nma-Team moderiert und mitorganisiert wurden, entwarfen mehr als 150 Entwickler und Medienmacher aus der Startup-Szene mit Teilnehmern aus den beteiligten Unternehmen zukunftsweisende Prototypen. Weitere nma-Hackathons mit Medienhäusern sollen in Kürze folgen.
„Die Zusammenarbeit mit jungen Innovatoren und der Startup-Szene ist ein Schlüssel im digitalen Veränderungsprozess von Medienunternehmen. Beim Hackathon arbeiten gemischte Teams aus traditionellen Unternehmen und der Hackerszene intensiv und rund um die Uhr an gemeinsamen Lösungen. Schneller und effektiver kann man beide Seiten nicht zusammenbringen“, erläutert Dirk Herzbach, CEO des nma.
Beim Hackathon „SehenHörenTeilen“ hatten in Hamburg rund 80 Teilnehmer für 48 Stunden gemeinsam mit Mitarbeitern von ARD aktuell und dem NDR neue digitale Produkte wie Virtual-Reality-Anwendungen, mobile Nachrichtenkonzepte für junge Zielgruppen oder Angebote zum besseren Erkennen verlässlicher Informationsquellen entwickelt. „Es ist toll zu sehen, welches Potenzial frei wird, wenn kreative Köpfe zwei Tage lang ohne Druck und enge Vorgaben neue Medienprodukte entwickeln. Solche Erfahrungen sind für die Zukunftssicherung traditioneller Medienmarken wie der Tagesschau unerlässlich“, bilanzierte der Erste Chefredakteur von ARD aktuell, Kai Gniffke.
Die Mittelbayerische Zeitung hatte unter dem Motto „Think global – hack local“ vom 10. bis 12. März Hacker der Region in das Regensburger Verlagshaus eingeladen, um vor allem neue lokale Medienkonzepte zu gestalten. Das Siegerprojekt „Refugees welcome“ baute eine Smartphone-App, die auf leicht zu verstehende Grafik- und Audioelemente setzt, um Flüchtlinge vor Ort besser zu informieren und zu betreuen.
Für Chefredakteur Manfred Sauerer ist die Veranstaltung Teil der eigenen Innovationsstrategie: „Wir bei der MZ sehen uns auch in der digitalen Welt als das Leitmedium für die Menschen vor Ort. Damit wir gerade auch für die nachwachsenden Zielgruppen die richtigen Angebote machen können, brauchen wir den Austausch und die Kooperation mit all denen, die mit den neuen Technologien oft bahnbrechende Innovationen hervorbringen.“
Beide Veranstaltungen wurden vom Google News Lab (https://newslab.withgoogle.com/) unterstützt, das auch Partner des next media accelerators ist. Isabelle Sonnenfeld, Leiterin des Programms für den deutschsprachigen Raum, ist begeistert: „Es heißt ja immer, es gebe zu wenig Innovationen im Medienbereich. Aber die Hackathons beweisen, wie viele hervorragende Ideen hier schlummern. Mancher Prototyp hat das Potenzial, um es in das künftige Angebot eines Rundfunksenders oder eines Verlagshauses zu schaffen.“ Außerdem wurden die Hackathon-Teams von den Kundenentwicklungs-Experten von Customer.Dating beraten.
Der next media accelerator fördert mediennahe Startups aus ganz Europa mit einem sechsmonatigen Intensivprogramm und bis zu 50.000 Euro. Die Gesellschafter sind Axel Springer Digital Ventures GmbH, dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Gruner + Jahr GmbH & Co. KG, Libri GmbH, LocalPublisher Pool (LPP) GbR, medien:holding nord GmbH, Spiegel Futur Zwei GmbH, Weischer.Media GmbH & Co. KG, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG und die 2 Welten Investment GmbH.
Quelle: ots