Drahtlose Tastatur- und Maussets im Test: Verarbeitung und Energieverbrauch sind größte Schwachstellen
Hamburg – Lange Texte schreiben, Präsentationen erstellen, Bilder freistellen: das auf dem Tablet per Touchscreen zu erledigen, ist mühsam. Einfacher geht es mit einem drahtlosen Tastatur- und Mausset. Doch wie gut ist die Hardware? Um das herauszufinden, hat die Redaktion für die aktuelle COMPUTER BILD-Ausgabe 2/2017 (EVT: 7.1.2017) 14 Sets getestet – neun in der Preisklasse bis 50 Euro und fünf weitere Sets bis zu einem Verkaufspreis von 210 Euro. „Vier Tastatur-Maus-Kombinationen schaffen nur die Note ausreichend“, sagt COMPUTER BILD-Redakteur Ingolf Leschke. „Dabei sind die größten Schwachpunkte vor allem die billige Verarbeitung und der hohe Energieverbrauch.“
Die Sets unter 26 Euro von Fujitsu, GeneralKeys und InLine fallen bei der Verarbeitung und damit auch bei der Bedienfreundlichkeit durch. Die Mäuse von Fujitsu und von GeneralKeys‘ Alu-Look können durch ihre kantige Bauweise und entsprechend unangenehme Bedienung nicht überzeugen. Die GeneralKeys Tastatur-Maus Pearl Edition kommt mit klapprigen Tasten. Bei der Tastatur InLine Design Desktop ist das Gehäuse aus weichem Plastik, die Tastatur lässt sich mühelos verbiegen. Dass auch ein günstiges Set gut verarbeitet sein kann, beweisen hingegen das Logitech MK235 für 25 Euro und das Microsoft Wireless Desktop 900 für 40 Euro auf Platz eins in der günstigen Preiskategorie.
Käufer sollten außerdem darauf achten, ob die Tastatur- und Maussets mit Akku oder Batterie betrieben werden. Im Test ziehen nur der Testsieger der teuren Preisklasse, das Logitech Wireless Performance Combo MX 800, und das Apple Magic Keyboard und Magic Mouse (210 Euro) ihren Strom aus wiederaufladbaren und damit umweltschonenden Akkus. Umweltfreundlich sind außerdem lange Laufzeiten – hier zeigen sich gravierende Unterschiede. In dieser Kategorie macht ausgerechnet der Testsieger der teuren Preisklasse von Logitech schlapp: Die Tastatur hält nur neun Stunden, die Maus nur 20 Stunden durch. Der Testsieger von Microsoft bei den Tastatur- und Maussets bis 50 Euro kann hingegen punkten: Tastatur und Maus brauchen erst nach 250 Stunden bzw. 417 Stunden eine neue Batterie.
Im Test zeigt sich außerdem: Funk ist nicht gleich Funk. Zwölf Sets senden ihr Signal per USB-Empfänger zum Computer. Dafür muss der Empfänger einfach in eine freie USB-Buchse des Rechners gesteckt werden. Die meisten Tastaturen funken auf einer Frequenz von 2,4 Gigahertz. Diesen Bereich nutzen auch andere Geräte, er ist daher etwas störanfällig. Nur die Sets von Rapoo senden Eingaben im 5-Gigahertz-Bereich. Störungen sind bei dieser Verbindung seltener. „Apple und das Designer Bluetooth Desktop von Microsoft hingegen nutzen Bluetooth“, so Ingolf Leschke. „Achtung: Keiner der Hersteller liefert einen Bluetooth-Adapter mit, Tablet und Co müssen also eine entsprechende Schnittstelle haben, damit Maus und Tastatur funktionieren. Weiterer Nachteil: Bluetooth zieht mehr Strom als die anderen Funk-Standards.“
Quelle: ots