Bildung „to go“: Mobiles Lernen in Schule, Beruf und Freizeit
Mobilgeräte verändern nicht nur unseren Alltag, sondern auch das Lernverhalten: Neun von zehn Kindern haben ihr Handy auch in der Schule immer mit dabei; ein Drittel der Berufstätigen in Deutschland arbeitet regelmäßig mobil per Notebook, Smartphone oder Tablet und das Angebot an Lern-Apps steigt kontinuierlich. Aktuelle Projekte zeigen, wie mobiles Lernen klassische Bildungsangebote sinnvoll ergänzen kann.
Smartphones und Tablets ermöglichen mobiles Lernen – auch „M-Learning“ genannt – unabhängig von Ort und Zeit und abgestimmt auf individuelle Bedürfnisse. Wer heute eine Sprache oder für Prüfungen lernen will, kann dafür vielfältige Lernprogramme nutzen. Viele dieser Anwendungen sind kostenlos. Auch die Geräte selbst bieten verschiedene Möglichkeiten zur Recherche und Verarbeitung, zum Beispiel durch Funktionen zur Bearbeitung von Texten, Bildern, Audiodateien und Videos.
Ob die Einbindung von Mobilgeräten in der Schule lernfördernd ist und die Motivation der Schüler steigern kann, wird derzeit in verschiedenen Pilotprojekten an deutschen Schulen getestet. In Hamburg läuft das Projekt „Start in die nächste Generation“, in dem der Einsatz von Smartphones, Tablets und Laptops für das Mobile Learning im Unterricht untersucht wird. Ähnliche Initiativen gibt es auch in Niedersachsen (Pilotprojekt „Mobiles Lernen mit Tablet-Computern“) und Frankfurt am Main (Modellprojekt „Media meet School“).
Im Bereich der beruflichen Bildung schafft M-Learning Weiterbildungsangebote auch für Berufsgruppen, die kaum Zugang zu PCs haben. So hat die Forschungsgruppe „Mobile Learning“ an der FernUniversität in Hagen gemeinsam mit ihren Projektpartnern unter anderem mobile Lernanwendungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz für Fernkraftfahrer, für den Zugriff auf Wissensdatenbanken in LKW-Motorenwerken sowie für die Nutzung von Smartphones in der Berufsausbildung zum Elektroniker entwickelt.
Nach Auffassung von Bildungsexperten wird M-Learning traditionelle Lernformen nicht vollständig ersetzen können. Dennoch gehen sie davon aus, dass das lebenslange Lernen mithilfe mobiler Technologien für alle Altersgruppen leichter und komfortabler wird.
Quelle: akz-o